Projektbeschreibung allgemein
Das ökologische Holzhaus befindet sich östlich vom Stadtzentrum Nürnbergs in ruhiger Lage nahe am Pegnitztal und Reichswald. Der vormals größere Bauplatz wurde geteilt, um eine sinnvolle Nachverdichtung zu ermöglichen. Entwurfsbestimmend war zum einen der überwiegend aus Eichen bestehende alte Baumbestand entlang der Grundstücksgrenze. Um diesen zu schützen, wurde das Wohnhaus mit Nebengebäude mit genügend Abstand zu den Bäumen auf dem Grundstück platziert. Zum anderen sollte für das energieeffiziente Haus aber auch eine verschattungsfreie Südseite mit genügend Platz zum Nachbarhaus geschaffen werden. Dies konnte realisiert werden, indem das Gebäude exakt an die vorgegebene und einzuhaltende Baugrenze gesetzt wurde. So entstand eine fünfeckige Grundrissform für ein kompaktes Passivhaus mit sehr gutem A/V-Verhältnis. Das Wohnhaus wird auf der Nordwestseite durch ein extensiv begrüntes Nebengebäude erweitert und bildet durch die einheitliche Holzverkleidung aus Weißtanne eine homogene Einheit. Die Baukörper zeigen sich schlicht mit reduzierter Material- und Farbauswahl und fügen sich zurückhaltend in die üppige umliegende Natur ein. Öffnungen in Fassade und Innenbereichen lassen das Haus von allen Seiten im Tageslicht immer wieder neu erleben und schaffen spannende Aus- und Durchblicke. Die klare Formensprache der Architektur geht nahtlos in den Innenausbau über. Die leichte Hanglage ermöglichte es im KG auf der Ostseite einen großen Lichtgraben zu gestalten. Bodentiefe Fenste versorgen alle Zimmer gut mit Tageslicht. Durch den separaten Zugang über die vorgelagerte ebenerdige Holzterrasse kann das KG auch als Einliegerwohnung genutzt werden. Die Grundrisse lassen sich als Mehrgenerationen Konzept flexibel an sich wandelnden Wohnbedürfnissen anpassen.
Beschreibung der Zusammenarbeit von Architekturbüro und Handwerksbetrieb(en)
Eine große Herausforderung stellte einerseits die Umsetzung der technischen Anforderungen an Passivhausstandard und wohngesunder Raumluftqualität dar. Andererseits sollte aber auch der architektonische und innenarchitektonische Gestaltungsanspruch nicht vernachlässigt werden. Die erfolgreiche Realisierung aller Vorgaben war nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen Architekt und den beteiligten Handwerkern mit deren starker Unterstützung möglich. Da die gesundheitliche Qualität eines Gebäudes maßgeblich durch die konsequente Baustoffauswahl und das Verhalten der Handwerker beeinflusst wird, wurden diese zusätzlich durch eine spezielle Handwerkerschulung vom Sentinel Haus Institut über alle relevanten Punkte zum Thema „Wohngesundheit“ aufgeklärt. Die Einhaltung aller Qualitätsanforderungen und zufriedene Bauherren bestätigen die guten Zusammenarbeit von Planern und ausführenden Handwerkern.
Baubiologische Inhalte
Besonderer Wert wurde auf die konsequente Verwendung von umweltfreundlichen und wohngesunden Baustoffen gelegt. Vom Tragwerk über Dämmmaterialien bis hin zum Interieur dominiert beim Plusenergiehaus der nachwachsende Baustoff Holz. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen wurde das Passivhaus komplett aus großformatigen, massiven Brettsperrholzelementen und Holzrahmenbauwänden vorgefertigt, wodurch die Bauzeit verkürzt werden konnte. Für die rundum gut gedämmte Hülle des Gebäudes kamen Zellulose- und Holzfaserdämmung zum Einsatz. Neben der Konstruktion, den Fenstern und der Dämmung wurde auch im Innenausbau fast ausschließlich der nachwachsende Baustoff Holz verwendet. Die Treppe, die Landhausdielen sowie die Terrassendielen sind aus Eiche. Das eingesetzte Holz stammt aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft mit FSC- und PEFC-Siegel. Die restlichen verwendeten Baumaterialien sind vom Sentinel Haus Institut empfohlen und nature-plus oder vom eco-Institut zertifiziert.
Beteiligte Handwerksfirma 1
Holzbau Ehret GmbH
Kleinhabersdorfer Straße 8-10
D- 91590 Bruckberg