Dachaufstockung R11 Maxvorstadt

GEPLANT+AUSGEFÜHRT 2020
2. PLATZ: Dachaufstockung R11 Maxvorstadt
 
Die innerstädtische Dachaufstockung verfolgt eine landschaftliche Entwurfsidee. Neben der Erweiterung der Innenräume sollten auch großzügige Außenräume und Terrassen mit Ausblick in alle Himmelsrichtungen entstehen. Der Bestand aus den 80er Jahren hatte jedoch in den Fundamenten kaum Reserven, sodass für 2,5 Geschosse
Neubau ein Stahlbeton Terrassengeschoss abgerissen werden musste. Die Erweiterung als Holzmassivbau mit hinterlüfteter Stahlfassade und Sichtbeton Brandwänden hat letztlich die Gewichtsproblematik gelöst. Im Wohngeschoss durchfließt in der Horizontalen der Innenraum den Außenraum, und schafft so verschiedenste Verbindungen
zwischen, Wohnen, Küche und Schlafbereichen. Darüber bindet die Galerie vom Westen bis in den Osten durch und erlaubt so eine spannende Zirkulation in der Vertikalen, über Geschosse und Raumfolgen hinweg.
Richtung Süden, zum Hof, wurde die Belichtung durch ein bewegtes Fensterband realisiert, dessen Skulpturalität von den sich aufweitenden und verjüngenden Sturz- und Brüstungsbändern geprägt ist, die auch die Terrassen in den Gesamtkörper einbeziehen. Die matte Stahlfassade schließt sanft an die Farbigkeit des Bestandes an, um eine
stimmige Erweiterung zu formen, die den Bestand integriert. Im Innenraum wird dieses fließende Farb- und Raumkonzept durch naturbelassene Materialien wie Holz, Beton, Jura Blaugrau und Stahl fortgesetzt.
 
GEPLANT:
POOL LEBER ARCHITEKTEN, Herzogstraße 75, 80796 München, www.poolleberarch.de
 
AUSGEFÜHRT:
Zimmerei Frank, 80999 München, www.zimmereifrank.de
Dachdeckerei Erwin Miller, 85152 Krailing, www.dachdeckerei-miller.de
Markus Lembcke Spenglerei, 80995 München,
Küchenkonzepte Humpel, 83620 Feldkirchen-Westerham, www.kuechenkonzepte-humpel.de
 
 

Projekt: 139  2. Preis  Laudatio der Jury

Dachaufstockung R11_Maxvorstadt

In Zeiten akuten Wohnraummangels ist die Frage nach der Nutzung von Dachflächen und -räumen in unseren Städten von hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Auf einem innerstädtischen Mehrfamilienhaus entstanden nach dem Rückbau eines Staffelgeschosses zweieinhalb neue Geschosse mit einem Mix aus, in Größe und Typologie  unterschiedlichen, Wohnungen.

Dabei überzeugt der neue Dachaufbau durch seine skulpturale Anmutung die sowohl außen- wie innenräumlich Wirksam ist. Es entstehen fließende und wohlproportionierte Räume, die mit einer ausgewogenen Differenzierung von Gemeinschafts- und Individualbereichen einen hohen Wohnwert bieten. Mit entsprechenden Durch- und Ausblicken und fließenden Übergängen zwischen Innen und Außen, werden darüber hinaus die Freibereiche zur räumlichen Erweiterung des Inneren wirksam.

Die neue bewegte Dachlandschaft, mit ihren schrägen Vor- und Rücksprüngen, bleibt kein Fremdkörper, sondern sucht den Dialog mit dem Bestand. Konstruktion und Materialisierung wurden so schlüssig abgeleitet und führen im Ergebnis zu einem ebenso harmonischen wie eigenständigem Ergebnis. Besonders hervorzuheben ist auch die ausgewogene Lichtführung, die Räume von besonderer Atmosphäre erzeugt.

Die Umsetzung der komplexen Geometrien und Übergänge zwischen Innen und Außen, zwischen Bestand und Aufstockung, stellten höchste Anforderungen an die Zusammenarbeit zwischen den Architekten und den Ausführenden dar. Von der räumlichen Konzeption, bis hin zur handwerklichen Umsetzung ist diese Teamleistung präzise und bemerkenswert.

Die Jury zeichnet dieses stimmungsvolle Projekt „Dachaufstockung R11_Maxvorstadt“, mit einem 2. Preis aus.

 

Projekt Kategorien: