Sick-Building ist ein Begriff, der noch nicht allzu lange verwendet wird. Sick-Building versucht ein Phänomen zu beschreiben, das praktisch jeder auf die eine oder andere Weise kennt oder schon erlebt hat. Man betritt ein Gebäude und fühlt sich darin einfach nicht wohl. Genau kann man es nicht erklären, die Quelle des Unwohlseins ist indifferent.
Meistens treten diese Empfindungen in modernen Bürogebäuden auf. Kein Wunder, denn gerade hier ist der gesamte Bauvorgang auf Effizienz und Kostenreduktion ausgerichtet. Viel Fläche zu einem möglichst niedrigen Quadratmeterpreis zu erstellen, lautet die Devise. Beim Einkauf wird optimiert und auch bei der Ausführung werden Kosten beim Handwerk gedrückt, wo es geht. Oft über die Schmerzgrenze hinaus.
Farben, Lacke, Klebstoffe, Bodenbeläge, Holzschutzmittel, Grundierungen, Dämmstoffe… All diese Baustoffe werden in Bürokomplexen in großer Menge verbaut. Der Aspekt der Schadstoff-Freiheit oder Schadstoff-Armut findet dabei keine Berücksichtigung. Wer aber ist eigentlich verantwortlich für das spätere Wohlbefinden der Menschen, die in diesen Gebäuden dann Ihre Arbeitszeiten verleben?
Dabei ist die Gesundheit der Arbeitnehmer ein wesentlicher Faktor für die optimale Leistungserbringung und für den Erfolg des Unternehmens. Wer bei der Errichtung des Gebäudes nur auf die Kosten schaut und nicht auf die Verwendung gesunder, baubiologischer Baustoffe, der denkt kurzfristig und zahlt letztendlich einen ganz anderen Preis.
Müdigkeit, Kopfschmerzen, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Atemwegsprobleme, Asthma oder Allergien sind die direkte Konsequenz mangelhafter Materialien.Ursache sind chemische Schadstoffe wie Formaldehyd, Lösungsmittel und Biozide, die ausdünsten und in der Raumluft hängen. Aber auch ungünstige Lichtverhältnisse, Lärm, Luftfeuchtigkeit und Gerüche können zu Beschwerden oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Hält man sich nur vorrübergehend in einem Sick Building auf, verschwinden Beschwerden wie trockene Schleimhäute, Reizungen von Augen, Nase, Rachen, Hautrötungen, Kopfschmerzen oft schnell wieder. Anders dagegen, wenn man langfristig der Atmosphäre im Gebäude ausgesetzt ist. Deshalb ist es auch im Sinne der Unternehmen, bei der Planung eines Büro- oder Gewerbegebäudes von Anfang an auf eine gesunde Immobilie zu setzen, auch wenn Bauunternehmen und Handwerker mit entsprechender baubiologischer Erfahrung immer noch nicht leicht zu finden sind. Nachhaltig dürfte sich die Situation wohl erst ändern, wenn für Gebäude nicht nur ein Energieausweis sondern auch ein Gesundheitspass gesetzlich vorgeschrieben wird. Erste Initiativen dazu gibt es bereits: Zum Beispiel www.Das-Gebäude-Gesundheitszeugnis.de
Tipp:
BioBau-Portal kann bei der Vermittlung entsprechender Unternehmen wertvolle Hilfe leisten. Die entsprechenden Formulare stehen in der rechten Spalte für Sie bereit.